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Dieses Thema hat 1.007 Antworten
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 Fussball
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Doblinho Offline

Mafioso


Beiträge: 1.284

24.07.2007 12:41
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
@Captain: Würdest du nun heut abend mit zu Pastas Hostal gehn?





"DA SIMMER DABEI, DAS IST PRIMA....PRIMA SF BIERBRETT...So schauts amal aus!!!"

Captain Offline

Consigliere


Beiträge: 2.087

24.07.2007 13:42
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
ja scho - so 20:15 halt?
Doblinho Offline

Mafioso


Beiträge: 1.284

24.07.2007 14:27
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
Fährst du dann mitm Zug rein? Des is ja in der Nähe vom Flughafen.





"DA SIMMER DABEI, DAS IST PRIMA....PRIMA SF BIERBRETT...So schauts amal aus!!!"

Captain Offline

Consigliere


Beiträge: 2.087

24.07.2007 15:13
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
ach im hotel ist des?
hab des wohl missverstanden...
na des weiss ich noch net, ob ich da hinkomm...
ob ich des zeitlich schaff...
Doblinho Offline

Mafioso


Beiträge: 1.284

24.07.2007 15:23
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
Ja dann lass mers. Is mir auch a weng zu weit. Dann organisier mer lieber was fürs Finale am Samstag gegen die Bauern.





"DA SIMMER DABEI, DAS IST PRIMA....PRIMA SF BIERBRETT...So schauts amal aus!!!"

Pasta Offline




Beiträge: 6.306

24.07.2007 15:37
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
Ihr seid langweilig

Eine angenehme Lautstärke im Auto ist erreicht, wenn die Feuerwehr beim Vorbeifahren ihre Sirene nicht mehr hört!



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Captain Offline

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Beiträge: 2.087

24.07.2007 16:26
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
auch in ordnung
sorry hab ich voll verpeilt

ups, bevor ich nochmal was verpeil: am samstag bin ich auf ner examensparty eingeladen...
des spiel seh ich dann gar net *heul*

naja jedenfalls gehört der Freitag ganz euch (bevor ich etz wieder alles verpeil und eich gar nimmer seh...):
wann und wo ist training und am abend stammtisch in der SFB Arena!
Pasta Offline




Beiträge: 6.306

24.07.2007 23:15
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
Man merkt, dass der Club noch zu sehr in der Vorbereitung steckt. Phasenweise ganz gut, aber übers Spiel halt fatal...

Eine angenehme Lautstärke im Auto ist erreicht, wenn die Feuerwehr beim Vorbeifahren ihre Sirene nicht mehr hört!



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Captain Offline

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Beiträge: 2.087

25.07.2007 00:07
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
na was solls - der club kommt scho noch; waren ja auch ziemlich gute Spielzüge teilweise drin
und etz brauch ich des spiel am Samstag auch net sehen *g*
Captain Offline

Consigliere


Beiträge: 2.087

02.08.2007 17:31
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
hab heute den Pokal im Rathaus gesehen - gut schaut er aus
vom Pokal zum Polak:
schade, dass er geht; ist eigentlich ein super Fussballer - aber naja, bei dem Üüberangebot im Mittelfeld - hättense lieber den Kristiansen weggeschickt...
Doblinho Offline

Mafioso


Beiträge: 1.284

02.08.2007 19:01
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
naja, für 3,5 Mille kann man ihn schon ziehen lassen. Bislang hat er halt noch nicht viel bewirkt...





"DA SIMMER DABEI, DAS IST PRIMA....PRIMA SF BIERBRETT...So schauts amal aus!!!"

Pasta Offline




Beiträge: 6.306

02.08.2007 22:49
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
Na und? Der Kristiansen muss/wird sich reinhängen die Saison und der Polak hat höchstens in der Nationalmannschaft gezeigt dass er ein richtig guter ist. Das Geld ist besser!

Eine angenehme Lautstärke im Auto ist erreicht, wenn die Feuerwehr beim Vorbeifahren ihre Sirene nicht mehr hört!



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Pasta Offline




Beiträge: 6.306

03.08.2007 12:22
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
Hat mir Baumi grad geschickt, ich veröffentlich das mal unter Vorbehalt:

«Jörg, du warst nur zu klein, aber sonst . . .»
Nürnbergs Hans Meyer ist eine der schillernden
Trainerfiguren der Bundesliga – ein Gespräch über neun
Stunden Schlaf, rauchende Fussballer und das grosse
Glück seines Lebens

Mit Hans Meyer sprachen Jörg Stiel und Thomas
Schifferle, Nürnberg
Jörg Stiel: Hans, was gibt dir der Trainer­beruf als
Mensch?
Wie immer bei solchen Fragen muss man ausholen, Jörg.
Ich bin mehr oder we­niger zufällig Trainer geworden.
Ich hatte meinen Universitätsabschluss und sollte in
den Schuldienst einsteigen.
Stiel: Was heisst sollte?
Ich hatte die Lehrbefähigung für Sport und Geschichte.
Dann wurde ich von Georg Buschner (seinem alten
Trainer in Jena) während meiner aktiven Zeit als
Fussballer freundlicherweise gefragt: «Hörst du nicht
mit Fussballspielen auf? Willst du den Käse, den du
gespielt hast, nicht endlich beenden und mein
Nachfol­ger werden?» Ich entschied mich relativ
schnell. Dass ich den Trainerberuf aus­üben konnte,
hat sich für mich als Glücks­fall herausgestellt.
Nicht weil ich jetzt finanziell unabhängig bin. Nein,
das hätte ich auch nach 20 Jahren als Trainer in der
DDR gesagt, als ich noch gar nicht abgesi­chert war.
Da hast du ja mehr für den So­zialismus gearbeitet als
fürs Geld.
Stiel: Warum ein Glücksfall?
Als ich das Abitur machte, stand ich zweimal in der
Woche auf und sagte: «Jetzt wäre es gut, wenn ich
krank sein könnte.» Meine Mutter machte da nicht immer
mit. Aber in meiner ganzen Zeit als Trainer, und das
sind immerhin 36 Jahre, kann ich mich fast nicht
erinnern, dass ich einmal gesagt habe: «Ich gehe nicht
gerne zur Arbeit.» Kannst du dir etwas Schöne­res
vorstellen, als dass der wichtigste Teil deines
Lebens, die Arbeit, mit Spass und Freude verbunden
ist?
Stiel: Das war jetzt . . . Entschuldigung, der zweite
Teil der Antwort kommt noch. Dass meine Arbeit am Ende
auch noch Geld abgeworfen hat, dass ich seit einem
bestimmten Zeitpunkt ökonomisch unabhängig bin und
notfalls sagen kann: «Ihr könnt mich alle mal»,
empfinde ich als grosses Glück.
Stiel: Was sagt das über dich als Menschen?
Wenn du ständig in der Öffentlichkeit stehst,
entwickelst du dich weiter. Du hast keine Angst mehr,
vor einer grossen Gruppe zu reden. Ich war nie so
selbstbe­wusst, dass das selbstverständlich gewe­sen
wäre. Aber das ist automatisch gekom­men. Ich mache
meinen Beruf gerne, und viele sagen: «Du machst ihn
gut», und das hebt mein Selbstwertgefühl. Ich habe
mei­nen Beruf so gerne gemacht, dass deshalb eine
ganze Menge anderer Dinge vielleicht zu kurz gekommen
sind. Das bekommt man mit, wenn man wie ich 65 wird.
Stiel: Zum Beispiel?
Ich will das nicht verhehlen: Meine Ehe ist zwar nicht
am Fussball kaputtgegan­gen. Aber natürlich hat er ein
bisschen dazu beigetragen, dass ich meiner Familie und
meiner Frau nicht so viel Zeit gewid­met habe, wie das
in einem anderen Beruf möglich gewesen wäre.
Was ist denn so spannend am Trainerberuf?
Das ist die Tatsache, dass wir immer mit jungen Leuten
arbeiten, mit ihrer ganzen Unterschiedlichkeit, und
dass alle einen genügend guten Kern haben, damit die
Arbeit mit ihnen Spass macht.
Stiel: Was ich noch sagen wollte, ich habe erst nach
meinem Rücktritt gemerkt, wie absorbiert man als
Fussballer ist.
Während der Saison hast du kaum eine Chance,
gedanklich vom Beruf wegzu­kommen. Dann kommen die
Ferien, und das meist im Juni, aber alle zwei Jahre
fin­det eine Europa- oder Weltmeisterschaft statt. Was
sind das denn für Ferien, wenn du vor dem Fernseher
hockst, weil das für die Weiterbildung Pflicht ist?
Frag mal meine Frau, von der ich jetzt getrennt bin,
ob es mir möglich war, während auch nur eines Tages
nicht mit dem Manager zu reden, weil in dieser Zeit
gerade Transfer­periode ist?
Stiel: Das alles . . .
Damit habe ich aber nicht gesagt, dass ich mich
darüber beschweren will. Wenn ich so grüble, sage ich
mir: Ich wohne hier in Nürnberg im Zentrum und kriege
jetzt Dinge mit, die so ganz normal sind für einen
Single oder auch einen Verheira­teten: dass er
einkaufen geht, dass er guckt, wo er eine Zahnpasta
herholt. Das ist für mich alles ein Problem, ach ne:
nicht Pro­blem. Es ist einfach neu.
Sie entdecken das Leben? Oder den Alltag?
Ja, das ist ein guter Ausdruck. Mein Gott, das könnte
ja ein Titel sein.
Stiel: Als Fussballer lebst du unter einer Glocke. Du
nimmst so viele Dinge des richtigen Lebens gar nicht
wahr. Es gibt Fussballer, die können ja nicht einmal
selbst eine Einzahlung machen.
Mit dem Einzahlen habe ich kein Pro­blem, das geht
automatisch, aber mit dem Abheben (lacht).
Stiel: Du warst 25 Jahre lang Trainer in der DDR.
Welche Rolle hat es für dich gespielt, 1996 bei Twente
Enschede erstmals im Westen arbeiten zu können?
Das Angebot von Twente war ein un­heimlich glücklicher
Umstand. Da griff ich gerne zu. Aber heute kann ich
nicht sagen, dass sich in meiner Trainertätigkeit nach
dem Wechsel vom Osten in den Westen etwas geändert
hat.
Stiel: Ich werde immer wieder gefragt, was Hans Meyer
ausmacht. Und dann erzähle ich, dass du zu einem
Verein gehst und gleich Ordnung ins Chaos bringst, ob
in Mönchengladbach, in Berlin, in Nürnberg.
Von dir hätte ich erwartet, dass du et­was anderes
sagst. Wenn meine ehemali­gen Spieler sonst gefragt
werden, was mit dem Meyer sei, sagen sie zwei Dinge.
Das Erste ist vielleicht nicht ganz so wesent­lich,
aber sie sagen: «Wir haben immer gut gegessen bei
ihm.» (lacht) Und das Zweite ist: «Disziplin!» Stiel:
Nein, nein, ich rede von Ordnung.
Das ist dasselbe.
Stiel: Nein, nein. Ich hatte ein so schönes Leben bei
dir, das kann ich jetzt öffentlich sagen.
Du durftest das Training auslassen. Dafür hast du mir
dann geholfen bei der Schweizer Geldanlage.
Stiel: Was ich eigentlich sagen will: Bei dir weiss
ein Spieler, was er auf dem Platz zu tun hat. Du hast
das Gespür, wie du mit Spielern umgehen musst.
(Meyer nickt strahlend.)
Stiel: Ich erinnere mich an den Tag vor meinem ersten
Spiel unter dir gegen Bayern. Ich sass im Garten des
Hotels und las im «Spiegel». Das war genau die
Ausgabe, in der dir vorgehalten wurde, du hättest für
die Stasi gearbeitet . . .
. . . ich war schon damals der Meinung, dass das Blatt
nichts taugt.
Stiel: Wir redeten später darüber, du hast mir über
die DDR erzählt, über den Sozia­lismus. Unsere
privaten Gespräche waren für mich der wichtige Teil,
um mich als Fussballer bei dir wohl zu fühlen.
Schreiben Sie das auf, schreiben Sie das auf (lacht).

Warum sträuben Sie sich so sehr gegen den Begriff
Disziplin?
Genauso wie dieses Wort hasse ich, wenn es heisst: Der
Meyer ist ja fleissig. Die Hässlichen und die Dummen
sind fleissig, weil sie sich bemühen müssen. Hier in
Nürnberg wundern sie sich, dass ich der Erste bin, der
da ist, und der Letzte, der geht. Das macht mich
kaputt. Ich werde so gut bezahlt, da kann man von mir
verlangen, dass ich gewisse Dinge vorlebe.
Stiel: Aber die Disziplin . . .
Fussball ist kein Marathonlauf, bei dem man sich
selbst disziplinieren muss. Fuss­ball ist nun mal ein
Teamsport, und wenn man als Team etwas erreichen will,
muss man sich an bestimmte Regeln halten. Wenn 24
Spieler beim Training auf mich warten und ich zehn
Minuten zu spät komme, geht das nicht. Im Team ist
wich­tig: Es braucht Achtung und Respekt ge­genüber
dem anderen. Man darf den ande­ren nicht beleidigen.
Wenn man mit jun­gen Menschen arbeitet, ist es immer
gut, etwas über den Verstand zu erreichen. Doch jetzt
kommt es: Mit der Vernunft und wenn man bei einem
Spieler zu viel voraussetzt, kann man schnell auf dem
Holzweg sein. Wegen der Unterschied­lichkeit der Typen
in einer Mannschaft muss eine gewisse Zwangsführung da
sein.
Stiel: Mit einer gewissen Selbstverantwor­tung kann
sich doch trotzdem jeder die Freiheit herausnehmen,
die er braucht.
Wichtig ist, die Spieler zu dieser
Selbst­verantwortung zu bringen.
Das Wichtigste ist: Wenn du vor den Spielern stehst,
muss das, was du vom Fussball weisst und was du von
ihnen auf dem Platz erwartest, so rüberkom­men, dass
es bei ihnen keine Fragen und Zweifel gibt. Es darf
keine Fragen und Zweifel an meiner fachlichen
Kompetenz und Autorität geben.
Denn diese Kompetenz und Autorität halte ich für jeden
Trainer der Welt noch immer für das Wichtigste.
Stiel: Ich habe mir Gedanken gemacht, was ich von
meiner Zeit in Mönchengladbach mitgenommen habe.
Ausser dem Geld?
Stiel: Das habe ich schon lange nicht mehr.
Jörg, dafür können wir jetzt aber nichts (grinst).
Stiel: Ich habe gelernt, was Demut ist. Ich habe das
Wort früher gar nicht gebraucht.
Ich auch nicht. Und weisst du warum? Weil es in
Deutschland eine andere Be­deutung hat als in Holland.
Demütig ist: Man kriegt eine geschmettert und hält die
andere Wange auch hin. In Deutschland gilt das
gleichzeitig als dumm. Mit demü­tig meine ich: dass
man hinhört und sich selbst nicht in den Vordergrund
stellt. Wenn du das so siehst, Jörg, kann das et­was
Positives sein.
Stiel: Demut hat mit Dankbarkeit zu tun – mit der
Dankbarkeit, Fussballer sein zu dürfen. Man muss sich
bewusst sein, was damit alles verbunden ist. Ich habe
auch gemerkt, warum du gewissen Dingen eine spezielle
Bedeutung beimisst. Warum wir zum Beispiel vor einem
Spiel immer ins Hotel gingen. Der moderne Mann steht
ja nachts auf, wenn das Kind schreit . . .
. . . und was ist die Folge beim Fussbal­ler, wenn er
das macht? Er bekommt zu we­nig Schlaf. Ich bin
absolut gegen Machos, die sagen: Lass mich in der
Nacht zufrie­den. Aber wenn ein Fussballer von seinem
Kind im Schlaf gestört wird, hat er am Wo­chenende
Schlafdefizite. Das wird in der ganzen Regeneration
von Leistungssport­lern total unterschätzt. Alles, was
schön und interessant ist für junge Menschen, spielt
sich spätabends oder nachts ab. Und wenn sie unter der
Woche nicht vor 24 Uhr ins Bett kommen, ganz zu
schweigen da­von, dass da die ehelichen Pflichten auf
sie warten, und wenn sie dann um 5 Uhr auf­stehen und
dem Kind die Milch geben, weil es quäkt, fehlt ihnen
einfach der Schlaf.
Stiel: Da sind wir bei den täglich neun Stun­den
Schlaf, die du von deinen Spielern im­mer forderst.
Wenn einer permanent eine, eineinhalb Stunden Schlaf
pro Tag zu wenig hat, kommt schnell ein ganzer Tag
zusammen. Dann ist diese körperliche
Wiederherstel­lung, diese Konzentrationsfähigkeit,
diese Frische im Spiel nicht so gegeben, wie es der
fan­tastische Beruf, das viele Geld und die
Öffentlich­keit von einem Spieler fordern.
Das ist für Sie der Preis, den ein Fussballer für
seinen Beruf zahlen müsste.
Eigentlich ja. Es geht um das Bewusstsein, dass man in
den zwölf Jahren als Spieler gewisse Abstriche machen
muss, gemeinsam mit seiner Part­nerin. Er muss sagen:
«Wir gehen schon zum Tanzen, aber nicht jede Woche
drei­mal. Und ich kann am Donnerstag nicht mit zu der
Party.» Aber Sie würden sich wundern, wie wenig die
Jungs ihre Frauen im Griff haben, wie wenig sie ihnen
klar machen, dass Fussball nicht nur ein Spiel ist,
sondern auch ein schwerer Beruf. Die Mädels wissen gar
nicht, was ihren Män­nern an Psyche und Physis
abverlangt wird. Nicht dass sie böswillig sind, aber
sie sind jung und wollen leben.
Von David Beckham heisst es, dass er eine Party um
zehn Uhr abends verlässt.
Aber was bringt das, wenn er bis vier Uhr morgens
nicht schlafen kann, weil er nicht weiss, was seine
Frau so lange macht? (lacht) Was ist, wenn ein
Fussballer raucht oder trinkt?
Ein Bier am Abend vor dem Spiel oder die zwei Bier
danach halte ich für eher ge­sund. Die Nieren
arbeiten, man sorgt für eine gesunde Müdigkeit. Aber
ich weiss, dass das Trinken absolutes Gift ist, wenn
es nicht in Massen passiert. Und dass das Rauchen
immer schadet, auch wenn es nur drei Zigaretten pro
Tag sind. Dennoch habe ich nie nach Rauchen und
Trinken aufgestellt, sondern immer nach Leistung.
Stiel: Dann hatte ich Glück. Ich habe geraucht.
Als Fussballspieler habe ich dich immer akzeptiert. Du
warst als Torhüter nur zu klein, aber sonst . . . Ich
habe einem Spieler immer zu sagen versucht: Wenn du
nicht rauchen würdest, wärst du besser, wärst du in
der 85. Minute noch konzentrierter.
Was macht ein Trainer in der Bundesliga?
Macht der die Spieler besser oder die Mannschaft?
Ich glaube, in der Regel ist das die Mannschaft. Das A
und O in einer Mann­schaft ist, dass die Ba­lance
stimmt.
Das heisst, dass nicht immer die elf individuell
Besten spielen.
Wenn es nicht zusam­menpasst, muss man manchmal auf
den besse­ren Spieler verzichten. Aber wenn neben dem
glänzenden Mittelfeld­spieler, der im Defensivbereich
ein paar Schwächen hat, zwei Vollzugsgehilfen ste­hen,
die für ihn die Schmutzarbeit erledi­gen, macht man
diesen Spieler besser. Und wenn man dem spielerisch
beschränkten X oder Y sagt, er sei unverzichtbar für
die Mannschaft, weil er dem anderen Spieler den Rücken
freihalte, macht man auch ihn besser. Er glaubt mehr
an sich.
In diesem Zusammenhang haben Sie einmal das Beispiel
des Franzosen Claude Makelele erwähnt.
Bei Real wissen heute noch nicht alle, was sein
Weggang zu Chelsea für die Mannschaft bedeutet hat.
Makelele machte all die wunderbaren Fussballer,
Zidane, Figo, zehn Prozent stärker – nur er. Mit einem
Makelele kann ein Trainer eine Mannschaft besser
machen. Aber er hat normalerweise gar nicht die Zeit,
den lin­ken Fuss eines Spielers so zu verbessern, wie
das nötig wäre. Ein wenig geht das si­cher, wenn der
Spieler coachbar ist. Aber man würde sich wundern, bei
wie vielen Jungs ein ganz normales kritisches Wort
oder eine Korrektur im Training bereits Herzkrämpfe
auslöst. Wie will er weiter­kommen, wenn er das nicht
verarbeitet? Oder die Jungen, die schnell
hochschies­sen und hochgelobt werden – die sind nicht
mehr coachbar. Sie hören einem Trainer nicht mehr zu.
Auch in Nürnberg nicht?
Das gibt es überall.
Sie gelten, wenn man Sie kritisch sieht, als zynisch,
schroff, abweisend, ironisch.
Was stimmt davon?
Zynisch akzeptiere ich absolut nicht, weil das etwas
völlig Negatives ist. Zynis­mus hasse ich geradezu.
Aber bitte, Ironie, auch die Eigenironie, finde ich
eine schöne Sache – auch um bestimmte Dinge zu umgehen
und ein wenig Ernsthaftigkeit herauszunehmen.
Stiel: Die Journalisten haben grossen Respekt vor dir
. . .
. . . Angst haben sie, also manche von ihnen,
blöderweise . . .
Stiel: . . . vielleicht können sie mit deiner Ironie
nicht umgehen.
Schlimmerweise, Jörg, verstehen sie in Deutschland vom
Metier teilweise so we­nig. Sie tun nichts, um sich
weiterzubilden.
Stiel: Mit der «Bild-Zeitung» redest du gar nicht
mehr.
In Mönchengladbach kam der von «Bild» einmal auf mich
zu: «Herr Meyer, darf ich Ihnen trotz unserer
Spannungen eine Frage stellen? Haben Sie schon unsere
Zeitung gelesen? Wir haben über die Fett­sucht von
Reiner Calmund geschrieben.» – «Ja», sagte ich. Und
er: «Wir dachten nur, da das auch Sie betrifft . . .»
Stiel: Und was hast du gemacht?
Ich sagte: «Junger Mann, wenn du keine Schläge willst,
geh schnell einen Schritt zurück.» Stiel: Was war
eigentlich der Grund, warum du in Mönchengladbach
vorzeitig aufge­hört hast?
Der Vorstand zweifelte an mir, er ver­traute mir nicht
mehr. Ich hätte nach Glad­bach ganz mit Fussball
aufhören können. Genug Geld hätte ich gehabt, nicht so
viel, um mit Millionen um mich zu schmeissen. Aber für
das, was ich für meine Frau und meine Familie will,
hatte ich genug.
Zum Beispiel für Rotkäppchen-Sekt.
Zum Beispiel, ja.
Stiel: Der Spruch ist unvergessen.
Nach dem Sieg gegen Bayern (im Juli 2001 bei Stiels
Debüt) wurde ich gefragt, wie ich jetzt feiere. Ich
sagte: «Ich geh nach Hause, mache mit meiner Frau eine
Flasche Rotkäppchen­ Sekt auf, 3.75 die Flasche von
Aldi, und wir machen einen richtig Tödlichen drauf.»
Ist die Ironie das, was Ihnen den Vorwurf ein­trägt,
Sie wollten allen gerne den Fussball erklären?
Dass der eine oder an­dere das manchmal meint,
verstehe ich sogar. Die Ironie oder Selbstironie ist
manchmal auch ein Schutz. Ein Psycho­loge würde sagen:
Vielleicht ist das eine bestimmte Form von
Unsicherheit. Aber wer mich kennt, der weiss, dass ich
nicht nur ausgeteilt, sondern auch eingesteckt und
über mich selbst gelacht habe. Wenn ich das nicht
könnte, wäre es zynisch.
Sind Sie auch schon stolz gewesen auf einen Ihrer
Sprüche?
Manchmal stelle ich mich vor den Spie­gel und küsse
mich selbst (lacht).
Stiel: Gib uns ein Beispiel.
Einem Spieler ist es doch oftmals völlig egal, wer
Präsident oder auch wer Trainer ist. Pass jetzt auf.
Ich verlängerte in Glad­bach um zwei Jahre. Ein
Journalist fragte mich: «Herr Meyer, was haben denn
die Spieler gesagt?» Ich antwortete: «Als ich den
Spielern das mitteilte, haben wir das Training für
zehn Minuten unterbrochen, uns umarmt und vor Freude
eine Runde geweint.» Wenn mir so etwas einfällt, freue
ich mich immer.
Monatsinterviews 2007: Werner Franke (30. 6.), Nick
Heidfeld (31. 5.), Mark Streit (21. 4.), Fabian
Cancellara (29. 3.), Didier Cuche (3. 2.), Shaun White
(24. 1.)



***************
Intelligenz und Ironie
Hans Meyer hat Hunger, als er am späteren Nachmittag
in die Gast­stätte auf dem Trainingsgelände des 1. FC
Nürnberg kommt. Er beginnt mit einer Portion
Sauerteigbrot («überragend») und fährt mit zwei
Bratwürsten («lecker») fort. Später fragt er: «Gehen
wir noch etwas es­sen? » Er disloziert dafür in die
wun­derbare Nürnberger Altstadt, wo er sich
niedergelassen hat. Seine Freun­din, eine
Theater-Dramaturgin, er­gänzt die Runde. Er hat keine
Mühe, zu ihr und zur Trennung von seiner Frau nach 40
Jahren Ehe zu stehen. Meyer, Vater von drei Kindern
und Grossvater von acht Enkeln, wird 65 im November.
Er ist ein Spät­berufener in der Bundesliga. In der
DDR war er als Schüler des langjäh­rigen
Nationaltrainers Georg Busch­ner einer der
Profiliertesten des Fachs. Mit Carl Zeiss Jena war er
lange erfolgreich, unter anderem stand er mit diesem
Klub 1981 im Final des Europacups der Cupsieger.
Herrlicher Geschichtenerzähler
Dennoch dauerte es nach der poli­tischen Wende von
1989 etliche Jahre, bis er in der prestigeträchtigen
Bundesliga angekommen war. Dafür musste er erst noch
den Umweg über die holländische Provinz von En­schede
und Deutschlands 2. Liga ge­hen. Danach wurde er
schnell zur markanten Figur – nicht wegen sei­ner
Grösse, sondern wegen seiner Kommentare und
Interviews, die oft­mals von Ironie durchsetzt sind.
Es ist diese Ironie, zuweilen beissend wirkend, die
ihm auch den Vorwurf eingebracht hat, besserwisserisch
zu sein. In erster Linie aber ist er ein
hervorragender Geschichtenerzäh­ler mit Tiefgang.
Mönchengladbach brachte er in die 1. Liga zurück,
rettete Hertha Ber­lin vor dem Abstieg, wiederholte
die­ses Kunststück in Nürnberg, bevor er den «Club»
letzte Saison auf den 6. Platz und zum Triumph im
Cup­final gegen Meister Stuttgart führte. Gerade der
Triumph im Cup ist ein später Erfolg, der für ihn so
nicht mehr erhofft gewesen war. Gladbach sollte seine
letzte Station sein, nach neun Monaten Pause wurde er
aber rückfällig und ging nach Berlin. Da­nach zog er
sich wieder zurück und überraschte mit dem Einstieg in
Nürnberg. «Ich bin zu jung, um zu Hause zu sitzen und
meine Probleme doch nicht lösen zu können», erklärt er
seine Comebacks, wobei er mit Problemen seine Ehe
meint.
Schwärmen von Ferguson
In Nürnberg geniesst er eine Macht, wie sie wenige
Trainer in der Liga haben. Er braucht keinen Mana­ger,
der für ihn einen guten Vertrag herausholt. Er gilt
als cleverer Ver­handlungspartner und gehört in
Deutschland zu den Bestbezahlten. Das 4-3-3 ist sein
System, weil er glaubt, dass seine Mannschaft so
ra­tioneller spielen kann und für ein sinnvolles
Passspiel am besten ver­teilt ist. Er ist keiner, der
sich andere Trainer zu Vorbildern genommen hätte. Aber
er bewundert Arrigo Sacchi für das, was er Ende der
80er­Jahre bei der AC Milan bewegte. Er schwärmt vom
FC Barcelona unter J0han Cruyff, vom Intellekt Cesar
Menottis und von der «überragen­den Leistung» von Alex
Ferguson bei Manchester United.
Beim Abendessen in der Altstadt übrigens stehen für
ihn Bratkartof­feln, Fleisch und Gemüse auf dem Menü.
Er geniesst auch das. (ths.)

Eine angenehme Lautstärke im Auto ist erreicht, wenn die Feuerwehr beim Vorbeifahren ihre Sirene nicht mehr hört!



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Pasta Offline




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06.08.2007 13:31
Der Club - 1. FC Nürnberg Antworten
6:0 ole ole

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