Genau das meinte ich doch. Nach langen Debatten habe sie den Film ab 12 freigegeben. Eigentlich wollten sie ihn aber erst ab 16 freigeben, halt weil er für sie zu brutal war. Aber Beowulf ist eindeutig härter... finde ich zumindest.

Naja, ich weiß nicht, ob es was mit Bildung zu tun hat, wenn man "Beowulf" kennt. Viele Leute, die Trashfilme kennen, wissen was Beowulf ist. Erstmal gibt es den Film der "13. Krieger", der auf der Geschichte basiert. Als Michael Crichton Fan weiß man, dass er sich Beowulf dafür als Vorbild genommen hat.
Dann gibt es eine Folge von "Raumschiff Voyager" in der der Doc eine Holosimulation der Trinkhalle hat und selbst den Beowulf spielt, der jede Nacht gegen Grendel kämpfen muss. So eine typische Holodeckfolge.
Weiterhin gibt es eine Xena Folge (eigentlich 3 zusammenhängende Folgen), in der die Niebelungensage mit dem Beowulfmythos vermischt wurde. Xena muss gegen irgendeine Walküre (diesmal nicht Brunhild, die hilft Xena) kämpfen, die sie vor Jahren mal geärgert hat und die sich daraufhin in das Monster Grendel verwandelt hat (oder war es der Sohn dieser Walküre... oder auch beide... irgendsowas halt). Das Monster sah übrigens total lächerlich aus wie alle ander Viehcher bei Hercules und Xena.
Und dann gab es noch einen schrottigen Science-Fiction-B-Movie mit Christopher Lambert in der Titelrolle als Beowulf. - Unterirdisch - aber die Geschichte ist auch die gleiche - Grendel greift nachts immer die große Halle an und tötet Leute - Beowulf kommt von weit weg her und hackt dem Vieh dann irgendwie einen Arm ab. Der König der Halle war selbst der Vater von Grendel und hat das Monster mit einer Hexe gezeugt, die auch Beowulf verführen will.

Als der 13. Krieger damals rauskam, habe ich mich mal etwas genauer mit der Geschichte befasst. Nordische Mythologie ist halt mein Steckenpferd. *grins*
Es ist ein altenglisches Gedicht und vielleicht mit unserem Niebelungenlied gut vergleichbar. Genauso in Versen geschrieben usw. Und deswegen wird das wahrscheinlich im anglosprachigen Raum in jeder Schule gelehrt, so wie in Deutschland wirklich jeder die Niebelungen kennt. Das hat dann nicht viel mit Bildung zu tun, wenn sogar B-Movie-Macher den Stoff kennen. Das gehört in den USA und England einfach zur Allgemeinbildung. Und Amerikaner wie Zemeckis machen die Filme ja auch in erster Linie für Amerikaner. Zemeckis kann also davon ausgehen, dass die meisten Zuschauer den Stoff aus ihrer Schulzeit noch in Erinnerung haben... so wie vielleicht bei "Sleepy Hollow" oder "MacBeth" in den "Gargoyles". Der wollte einfach nur einen spannenden Film aus einer bekannten und ausgenudelten Geschichte machen und das hat er geschafft. Was die Deutschen dann draus machen, ist schließlich nicht sein Bier. *tata*