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Mafioso
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21.08.2009 11:35
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Ich brauch mal so einen Thread, weil es doch hier so viele Physiker gibt und da habe ich immer mal ein paar dumme Fragen. Obwohl es dumme Fragen ja angeblich nicht gibt.
Also hier mal so eine Frage, auf die ich gekommen bin, als ich diesen fetten Diamanten im Internet gefunden habe und gelesen habe, dass beim Diamantschliff ca. 50% des Rohdiamanten einfach abgeschliffen werden und wegbröseln:
Kann man aus Diamantabfällen oder Diamantpulver eigentlich auch Glas machen? Also ich als Laie stelle mir einfach vor, dass ich Quarz so lange heiß mache, bis er zu Glas wird und nun stelle ich mir das bei Diamanten genauso einfach vor. Aber wahrscheinlich ist das alles viel komplizierter und ein "Diamantglas" gibt es wohl nicht - obwohl ne ganze menge Produkte einfach Diamantglas genannt werden, aber nichts damit zu tun haben, was ich mir darunter vorstelle.
- - >>Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.<< (Curt Goetz)
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21.08.2009 13:35
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Nee, das geht nicht so ohne weiteres...
Also, Glas, ist eine Schmelze, die beim erstarren nicht in den kristallinen Zusatnd übergegangen ist.
Man müsste also den Diamant erstmal aufschmelzen (unter Sauerstoffabschluss, sonst verbrennt er!), was schon keine leichte Übung ist (weiß den Schmelzpunkt grad nicht) und dann auch noch die Kristallisation verhindern.
Dieses "Diamantglas", das z.B. für die Fenster von RAumfahrzeugen benutzt wird, ist glaube ich aus Einkristallen herausgeschnitten. Es ist aber technisch kein Glas, sonmdern eben ein Kristall.
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Mafioso
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21.08.2009 15:28
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irgenwo bei 3500°C liegt der wohl. Bei 800° passiert aber auch schon irgendwas. Aber dann wäre es wohl theoretisch möglich... wäre dieses Glas dann auch besonders hart oder würde der "Diamant" beim Schmelzen diese Eigenschaft auch verlieren?
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Mafioso
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21.08.2009 16:32
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800 °C ist die Temperatur, bei der er an Luft verbrennt.
3500 °C sind echt kein Pappenstiel. Zement z.B. wird bei ca. 1800 °C in Drehrohröfen gebrannt, und das ist schon extrem belastend für die Öfen.
Die mechanischen Eigenschaften des Diamants sind ja im Kristallgitter begründet. Da ist alles perfekt geordnet, jedes Atom hat vier (also die maximale Anzahl für Kohlenstoff) kovalente Bindungen zum Nachbarn. (Siehe http://www.institut-wv.de/typo3temp/pics/e2bc01cfa2.jpg)
Wenn man da jetzt ein Glas draus machen wollte, müsste man wahrscheinlich durch Zusatzstoffe die Kristallstruktur komplett aufbrechen, so dass sich eine völlig ungeordnete Struktur entwickelt. Die Eigenschaften wären mit Sicherheit völlig anders.
Es ist übrigens schonmal gelungen, ein Glas aus Stahl herzustellen. Hier ist ein Artikel darüber: http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=242203
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21.08.2009 17:15
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Aha, klingt interessant - so wie das transparente Aluminium in Star Trek IV.
Ein Diamant würde also zu einem ganz anderen Material werden!?! Und was ist mit Quarzsand? Da bleibt wohl auch nichts von der Kristallstruktur übrig, wenn man den zu Glas macht? Verwirrend.
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21.08.2009 18:09
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Jo, transparentes Aluminium - das war gut
Das würde definitiv ein anderes Material werden. Vermutlich wäre es auch noch sehr hart, aber höchstwahrscheinlich auch spröder und leichter brechend als Diamant. Wenn Du bedenkst, Graphit ist chemisch identisch mit Diamant und hat trotzdem völlig andere Eigenschaften.
Mit dem Quarz hast Du recht, bei der Glasherstellung geht die Kristallstruktur komplett verloren und wird zu einer räumlich völlig ungeordneten Struktur (-> amorph). Da kommen dann halt noch andere Sachen mit rein (sog. Netzwerbildner, Netzwerkwandler), um die Eigenschaften des Glases zu beeinflussen. Aus dem Grund ist der Begriff "Quarzglas" genauso daneben wie der berühmte Walfisch...
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Mafioso
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22.08.2009 20:47
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Heute war ich im Berliner Naturkundemuseum - richtig, da wo der große Brachiosaurus steht. Das Gebäude ist übrigens toll und erinnert mich immer an den alten Ustinov Film "Wer hat den Dinosaurier geklaut?" Jedenfalls stand dort was über die Elemente und dass Eisen das massereichste Element ist, was noch durch Kernfusion in einem Stern entstehen kann - irgendwie hat die Zahl 56 da noch ne Rolle gespielt. Alle "schwereren" Elemente könnten dann nur noch in Supernoven entstehen. Was mich interessieren würde - gibt's denn solche ELemente überhaupt irgendwo bei uns im Sonnensystem und wie heißen sie und wie kommen sie dann überhaupt zu uns, wenn wir hier noch keine Supernova hatten.... Und könnten in einem Scharzen Loch auch noch irgendwelche Elemente entstehen oder quetscht so ein DIng einfach nur Altbekanntes immer weiter zusammen? Und hören sich meine Fragen eigentlich für Physiker sehr naiv an?
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23.08.2009 11:14
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Mafioso
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23.08.2009 12:35
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Hmmm... ich dachte nicht, dass die Ordnungszahl unbedingt was mit der Masse zu tun hat. Aber eigentlich erscheint das auch logisch, die gibt doch an, wieviele Protonen und Elektronen do ein Atom hat. Dann gibt das wirklich ne ganze Menge mehr Elemente, die schwerer sind. Also ist der ganze Mist noch vom Urknall übrig? Oder hatten wir hier schon mal ne Sonne rumliegen, die gesupernovat ist?
Soweit ich weiß fusioniert unsere Sonne zum Großteil Wasserstoff zu Helium und wenn es mal keinen Wasserstoff mehr gibt, verschmelzen dann Heliumkerne miteinander zu Beryllium(?) Vielmehr geht wohl bei unserem Stern nicht. Ich hab aber gelesen, dass ab und zu auch in unserer Sonne schwerere Elemente entstehen. Auf ein Million Heliumkerne kommen dann vielleicht auch drei bis vier Magnesium oder Natriumatome. Die entstehen wohl immer mal so mit nebenbei. Aber Eisen muss so eine Art Obergrenze für Fusionen in einem Stern darstellen. Alles was schwerer ist braucht scheinbar mehr Energie, als was dann bei rauskommt und das gibt dat dann nur in so einer Supernova. Wenn ich das richtig verstanden hab...
Naja, in einem Schwarzen Loch gibt es vielleicht auch noch exotischere Kernfusionen, aber aus den Teilen kommt ja nie mehr was raus. Wahrscheinlich würden die eine interessante Rohstoffquelle darstellen, wenn man was rausholen könnte, aber das ist wohl eher unmöglich.
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23.08.2009 16:24
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Die Ordnungszahl ist die Kernladungszahl, also die Anzahl der Protonen im Kern. Mit steigender Ordnungszahl geht also auch die Atommasse rauf. Es gibt aber Ausnahmen, wenn man sich die Isotope anschaut (Isotope sind verschiedene "Varianten" eines Elements, die sich nur durch dia Anzahl der Neutronen im Kern unterscheiden). So kanns passieren, dass ein Element zwar ein Proton mehr hat als das vorherige, aber ein paar Neutronen weniger und deswegen leichter ist. Ist aber im Durchschnitt eher die Ausnahme, weil mit steigender Protonenzahl auch mehr Neutronen benötigt werden, um den Kern zu stabilisieren. Die Masse von Elektronen ist übrigens vernachlässigbar klein.
Ein Bergwerk in nem schwarzen Loch, das wär mal lustig Im Ernst, ich glaube schwarze Löcher geben zumindest irgendeine Art von Strahlung ab, die könnte man vielleicht noch eher nutzen...
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Mafioso
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23.08.2009 18:46
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Ich glaube, dass sich um ein Schwarzes Loch so eine rotierende Scheibe aus Gas befindet und die irgenwelche Strahlung aussendet. Das Schwarze Loch direkt kann doch eigentlich gar nichts abgeben. Ich hab mal gelernt, dass man um einen Gegenstand zu verlassen eine bestimmte Fluchtgeschwindigkeit braucht und die ist beim Schwarzen Loch höher als die Lichtgeschwindigkeit. Deswegen isses da auch so dunkel. Und da nichts schneller ist als Licht, kommt da nix raus... dachte ich immer.
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23.08.2009 22:11
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Mafioso
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24.08.2009 09:54
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Aha, das ist interessant. Die Strahlung kommt aber nicht direkt aus dem Schwarzen Loch, sondern sie entsteht um es herum. Und irgenwann hat es dann soviel Strahlung "abgegeben", dass es vollständig zerstrahlt ist.
Vielleicht kann man ja ein Schwarzes Loch schön einpacken und in einen Raumschiffantrieb stopfen und die Strahlung als Treibstoff nutzen. Die DInger sind doch manchmal nur so groß wie Erbsen.
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24.08.2009 10:59
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Hast Du Event Horizon gesehen? Da haben sie das versucht. Ging schief
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Mafioso
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24.08.2009 12:50
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Ja, den hab ich gesehen... wieso... hat doch funktioniert.
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