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Pasta
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23.08.2005 13:38
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Hab ich vorhin mal gefunden:
"L'Equipe": Armstrong war 1999 mit EPO gedopt
Paris (dpa) - Der siebenmalige Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong hat erneute Doping-Vorwürfe der französischen Sportzeitung "L'Equipe" als "puren Skandaljournalismus" zurück gewiesen.
Das Blatt berichtete unter dem Titel "Armstrongs Lüge", das vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannte französische Doping-Labor Châtenay-Malabry (Paris) habe in sechs Urinproben des 33-jährigen Rad-Profis von 1999 Spuren des Blutdopingmittels Erythropoietin (EPO) nachgewiesen.
Der Amerikaner hatte sich bereits am Tag vor der Veröffentlichung auf seiner Homepage ("www.lancearmstrong.com") zu Wort gemeldet und den Bericht als Fortsetzung einer "Hexenjagd" bezeichnet.
"Ich werde nur wiederholen, was ich schon so viele Male gesagt habe: Ich habe niemals leistungsfördernde Substanzen genommen", hieß es weiter auf der Armstrong-Seite.
Grundlage der Anschuldigungen in der "L'Equipe" ist die Veröffentlichung einer Kopie nachträglicher Analysen von eingefrorenen Urin-Proben Armstrongs aus dem Jahr 1999, in dem dieser seinen ersten Tour-Triumph feierte. Nach seinem siebten Erfolg hatte der ehemalige Krebs-Patient im Juli dieses Jahres seine Karriere beendet.
"Es gibt keinerlei Zweifel an der Gültigkeit der Testergebnisse", sagte Jacques de Ceaurriz, der Direktor des bei Paris gelegenen Doping-Kontrollinstituts, in dem die Methode zum Nachweis von EPO im Urin auch entwickelt wurde.
Die Urinproben seien zwar erst im Jahr 2004 ausgewertet worden, doch gebe es bei dem Test nur zwei Möglichkeiten, "entweder bauen sich die EPO-Hormone ab und sind nicht mehr nachweisbar oder das Protein bleibt so, wie es ist".
Allerdings seien die Proben "im Rahmen wissenschaftlicher Forschung" anonym ausgewertet worden. Es sei nicht um einen bestimmten Fahrer gegangen. Es handele sich demnach laut "L'Equipe" auch nicht um positive Dopingtests im Sinne von Regel-Verstößen, die Sanktionen gegen Armstrong nach sich ziehen müssten.
1999 war die Methode, EPO im Urin nachzuweisen, noch nicht entwickelt. Das seit 1988 gentechnisch hergestellte und vor allem bei Ausdauersportlern eingesetzte Mittel erhöht die Zahl der roten Blutkörperchen, so dass das Blut mehr Sauerstoff aufnimmt. EPO-Kontrollen wurden erst bei den Olympischen Spielen des Jahres 2000 in Sydney und der Tour de France im folgenden Jahr gemacht.
Der Radsport-Weltverband UCI gab zunächst keine Stellungnahme zu den neuen Doping-Vorwürfen gegen Armstrong ab. "Zur Zeit gibt es noch keine offizielle Stellungnahme des Weltverbandes zu diesem Vorgang", sagte UCI-Sprecher Enrico Carpani der dpa, "deshalb kann ich auch nicht sagen, ob es überhaupt sportrechtliche Handhaben gegen Armstrong geben könnte."
Die ersten Reaktionen der internationalen Radsportszene bewegten sich zwischen Zurückhaltung und Erschütterung.
"Da ich überhaupt keine Details kenne, will ich das nicht kommentieren", sagte Armstrongs Dauer-Rivale Jan Ullrich vor der letzten Etappe der Deutschland Tour in Bad Kreuznach. Der im Gelben Trikot zum Ziel in Bonn fahrenden Amerikaner Levi Leipheimer, der 2000 und 2001 im Armstrong-Team US-Postal fuhr, erklärte: "Ich bin nicht Lance, das interessiert mich nicht."
In Frankreich hingegen herrschte Bestürzung. "Das ist ein Donnerschlag", sagte der Sportmanager des Rennstalls Cofidis, Eric Boyer und kritisierte zugleich den Radsport-Weltverband UCI.
"Die Journalisten haben ihre Arbeit getan, doch finde ich es wirklich schade, dass der Internationale Radverband nicht nachträglich die Mittel einsetzt, die ihm zur Verfügung stehen." Der 69 Jahre alte frühere französische Rad-Champion Raymond Poulidor sprach von einer "betrüblichen Sache. Als einziges kann man dazu festhalten, dass er es wie die anderen gemacht hat".
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Pasta
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26.08.2005 11:41
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Armstrong-Befunde offenbar nur der Anfang
Die in der Sportzeitung L´Equipe erhobenen EPO-Dopingvorwürfe gegen den siebenmaligen Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong scheinen nur der Anfang eines großen Doping-Skandals zu sein.
Der französische Anti-Doping-Experte Jacques de Ceaurriz, der das französische Anti-Doping-Labor in Chatenay-Malabry leitet, bestätigte in einem Interview der Süddeutschen Zeitung (Freitag-Ausgabe) die Equipe-Angabe über die Anzahl der positiven Dopingproben bei der Tour 1999 und gab darüber hinaus weitere Befunde bekannt.
Über alle Untersuchungen wurde die Welt-Anti-Doping-Behörde Wada informiert. Armstrongs Vorwurf, dass das Pariser Labor gegen die Bestimmungen der Geheimhaltung von Namen verstoßen habe, wies er zurück.
"Es gab diese zwölf positiven Proben von 1999. Doch die veröffentlichen Proben sind nur ein Teil der wissenschaftlichen Informationen, die wir an die Wada weitergeben haben. Es gibt auch positive Proben aus dem Jahr 1998", sagte de Ceaurriz, der weiter ausführte:
"Von 1999 haben wir etwa 80 Proben untersucht, davon waren zwölf positiv. Von 1998 wurden rund 70 Proben untersucht, davon waren 40 positiv. Das bedeutet nicht, dass 40 verschiedene Fahrer gedopt waren. Es kann auch nur einen kleinen Teil des Fahrerfeldes betreffen".
Der Franzose betont, dass in seinem Labor die Proben anonym untersucht wurden, bezweifelt die L´Equipe-Informationen hinsichtlich Armstrong aber nicht: "Ich denke, man kann ihnen absolut vertrauen. Sie haben alles getan, um Beweise zu erbringen".
De Ceaurriz verweist bei allen Positivproben auf sichere Spuren von körperfremden EPO und die Möglichkeit zweifelsfreier DNA-Analysen. Die alten Proben seien aufgrund neuer Testmethoden noch einmal hervorgeholt und in Zusammenarbeit mit der Wada erneut analysiert worden.
"Die Wada wollte wissen, ob die Sportler ihre Dopingmethoden in den vergangenen Jahren verändert haben. Sie vermutete auch, dass die Fahrer im Training stärkere Dosen nehmen und diese dann im Rennen nur noch auffrischen. Wir sollten herausfinden, ob diese geringen Dosen während des Rennens noch zu entdecken sind. Die Überlegung, die dahinter steckt, ist die: Wenn die Dosen während des Rennens wirklich so gering sind, muss man dann nicht die Kriterien, ab wann ein Fahrer gedopt ist, verändern", sagte der 56-Jährige.
Der Mediziner wünscht sich nicht, wie bislang üblich, punktuelle, sondern im größerem juristischen Rahmen abschreckende Strafen.
Urinproben seien zur Beweisführung jedenfalls noch in ausreichendem Maße vorhanden. Rechtliche Schritte von Seiten Armstrongs, die der Texaner am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Washington angedroht hatte, fürchtet de Ceaurriz nicht:
"Ein eindeutiger Fall mit klaren Fakten. Wir haben Informationen an die Behörden weitergeben, nicht an die Presse. Das Labor hat die Anonymität der Proben respektiert. Wir haben niemals die Kontrollprotokolle mit Namen versehen".
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Pasta
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06.09.2005 00:55
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Mal wieder was Neues:
Pound: Doping-Wahrscheinlichkeit bei Armstrong
Berlin (dpa) - Der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), Richard Pound, sieht im Fall des siebenmaligen Tour-de-France-Siegers Lance Armstrong eine "sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass es eine Dopingaktivität gegeben hat".
Dies erklärte Pound in einem Interview mit der "Netzeitung". Die WADA habe mittlerweile die Unterlagen eingesehen. Armstrong selbst bestreitet jeglichen Gebrauch unerlaubter Mittel. Der zurückgetretene Radprofi aus den USA wird nach der nachträglichen positiven Analyse von sechs B-Proben aus dem Jahr 1999 beschuldigt, während seines ersten Tour-Siegs das Blutdopingmittel EPO benutzt zu haben. Über entsprechende Ergebnisse des französischen Labors in Chatenay-Malabry hatte zuerst die Sportzeitung "L'Equipe" berichtet.
"Nach meiner Auffassung ist es ein sehr gutes Labor. Es gehört zu den weltweit führenden Labors bei der Erforschung von EPO", sagte Pound. "Ich habe also keinen Grund zu der Annahme, dass die Analyse der Proben nicht ordnungsgemäß war. Das Labor hat ja die EPO-Spuren in vielen Proben gefunden. Es mag sein, dass EPO-Spuren mit der Zeit aus dem Urin verschwinden, aber es kann doch nicht sein, dass erst kein EPO drin sein soll und dann wie aus dem Nichts doch auftaucht."
Eine mögliche Bestrafung von Armstrong sei rechtlich allerdings sehr problematisch, räumte Pound ein und erinnerte an die 1999 gültigen Regeln des Rad-Weltverbandes UCI. Dagegen sprechen außerdem verfahrenstechnische Gründe. Pound befürwortet indes einen Gentest, um festzustellen, ob die positiven Urinproben tatsächlich von Armstrong stammen.
Das französische Labor lagert nach eigenen Angaben noch 46 weitere positive Dopingproben aus den Jahren 1998 und 1999. Pound sagte, die WADA habe zwar die Berichte zu den Analysen erhalte, aber keine Namen. Daher konnte er auch nicht sagen, ob deutsche Sportler betroffen sind. Gespannt zeigte er sich auf die angekündigte Stellungnahme des Rad-Weltverbandes. "Wenn die UCI-Funktionäre jetzt feststellen, dass offenbar eine Reihe von Topfahrern selbst nach dem Desaster um das Festina-Team bei der Tour 1998 positiv auf EPO getestet wurde, demonstriert das klar: Der Radsport hat ein sehr ernstes Problem. Und es zeigt, dass die UCI bei der Lösung des Problems keinen Erfolg hatte", unterstrich Pound.
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Pasta
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08.09.2005 12:25
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Etz will der Kaschper nochmal die Tour de France fahren, um es allen Kritikern zu zeigen. Ich bin vor lachen fast vom Stuhl gefallen, als ich des gehört hab...
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Pasta
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27.02.2006 16:24
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WADA im Besitz von Armstrongs Doping-Protokollen
Turin/Aigle (dpa) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA ist im Besitz von 15 Protokollen der Doping-Tests der Tour de France 1999 des inzwischen zurückgetretenen siebenfachen Seriensiegers Lance Armstrong.
Das bestätigte der Welt-Radsport-Verband UCI, der bisher behauptet hatte, es sei nur die Fotokopie einer Armstrong- Doping-Probe in Umlauf geraten. Es seien "bedauerlicherweise" 15 Protokolle herausgegeben worden, hieß es in einer UCI- Pressemitteilung. WADA-Chef Dick Pound und UCI-Vizepräsident Hein Verbruggen hatte sich bei den Olympischen Winterspielen in Turin getroffen.
Die UCI teilte mit, ein französischer "L'Équipe"-Journalist habe sich die Protokolle im August 2005 unter Vorgabe falscher Tatsachen angeeignet und danach über positive Befunde beim ersten Toursieg Armstrongs 1999 berichtet.
Auf die Veröffentlichungen der "L'Équipe" und dem Leugnen Armstrongs, je gedopt zu haben, reagierte die UCI mit der Installation einer unabhängigen Kommission unter Leitung eines Schweizer Richters. Dieses Gremium ist noch zu keinem Urteil gekommen. In der UCI-Erklärung hieß es dazu: "Die UCI wartet auf die Ergebnisse der unabhängigen Untersuchung."
Sportrechtlich kann Armstrong ohnehin nicht mehr belangt werden, weil die B-Proben der angeblich positiven A-Proben nicht mehr existieren. Sie waren eingefroren und im Nachhinein mit positivem Ergebnis auf das Blutdoping-Mittel EPO analysiert worden.
Nach Aussagen des "L'Èquipe"-Chefredakteurs aus dem vergangenen Jahr liegen auch noch Analyse-Protokolle ebenfalls im Nachhinein positiv getesteter anderer Profis der Tour de France von 1998 vor. Diese Namen wurden bisher nicht veröffentlicht.
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