Es ist soweit, Phillip Boa macht wieder Krach. Ich kannte ihn nur vom Hörensagen von nem Kollegen, der ihn als einen der Indie-Helden der 80er schlechthin dargestellt hat. Ich hab keine Ahnung, was der Kerl vor der aktuellen CD für Musik gemacht hat, aber Decadence&Isolation ist auf jeden Fall ein Traum.
Der alte Knacker steckt die ganzen Retro-Jüngelchen locker in die Tasche. Auch beruhigend: endlich mal wieder Musik, die nicht nur aus Powerchords besteht. Noch besser: der gute Mann spielt ne Tele. Was auch dem Schdief gefallen dürfte: die Tele geht in ne Fuzz-Box. Und weils ne Tele ist, klingt der Sound nicht fett, sondern bestenfalls schneidend. Ums kurz zu machen: eine ausgefeilt produzierte Mischung aus routiniertem Indie-Schrammelrock und unglaublich poppigen Refrains, die trotzdem noch nach Garage klingt. Und das ist auch gut so. Im SOngwriting eine Tendez zum Selbstmitleid und ironsich gebrochenem Größenwahn: "Life ist wonderful - wonderful Trash" oder "I feel like Oscar Wilde in his later days."
Ach ja: singen kann der Mensch auch nicht. Zum Glück.